Das Handelsblatt warnt in seinem Artikel vom 10.05.2013 vor der Kostenfalle Eigenheim. In diesem Artikel wird von einer Familie berichtet, die ihren Traum von den eigenen vier Wänden teuer bezahlen mussten. Der Grund hierfür war, dass die unterschriebenen Verträge mit dem Bauunternehmer fehlerhaft und unvollständig waren. Die Konsequenz ist ein nicht mehr zu steuernder Bauunternehmer. Er lieferte neben schlechter Bauausführung auch noch überteuerte Einzelvergaben außerhalb des vereinbarten Kostenrahmens.
Solche Probleme können mit etwas Aufmerksamkeit seitens des Bauherrn deutlich reduziert werden.
Die folgende Checkliste soll Bauherren helfen, die oben genannten Probleme zu vermeiden.
Checkliste zum Bauvertrag
1. Lesen Sie das Kleingedruckte aufmerksam. Wenn Ihnen etwas unstimmig vorkommt oder Angaben fehlen, besprechen Sie die Punkte mit Ihrer Baufirma. Lassen Sie anschließend entsprechende Korrekturen vornehmen.
2. Fixieren Sie alle vereinbarten Leistungen schriftlich im Werkvertrag. Akzeptieren Sie keine Lippenbekenntnisse oder Aussage wie „Ach, das ist doch Standard“.
4. Achten Sie darauf, dass alle Gewerke in der Leistungsbeschreibung ausführlich beschrieben sind. Sind Angaben zu Materialqualitäten, allen Arbeiten und alle Ausstattungsmerkmale vorhanden? Stimmen alle Angaben mit Ihren Vorstellungen und Absprachen überein?
5. Achten Sie darauf, dass Preisänderungen nur möglich sind, wenn es sich um nicht von vornherein vereinbarte Bauherrenwünsche handelt.
6. Lassen Sie die Verträge von einem unabhängigen Experten prüfen. Dieses sollte sowohl durch einen Anwalt als auch einem Bauingenieur / Architekten erfolgen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf ca. 3000,- Euro und sind sinnvoll investiert.
7. Sollte Ihr Bauträger nicht bereit sein, Ihnen ausführlich die Leistungen beschreiben zu wollen, werden Sie misstrauisch. Bestehen Sie darauf.
8. Lassen Sie vor der Vertragsunterzeichnung ein Baugrundgutachten erstellen, um die örtlichen Gegebenheiten präzise in den Bauvertrag einzubeziehen. Dieses ist ein häufiger Grund, durch den deutliche Mehrkosten entstehen.
9. Achten Sie auf einen reellen Zahlungsplan, der die Bauschritte wiedergibt. Die Zahlung sollte erst nach der Fertigstellung der Bauphasen und dessen Abnahme fällig werden.
10. Vereinbaren Sie einen festen Terminplan mit konkretem Baubeginn und Fertigstellungstermin.
11. Beauftragen Sie eine unabhängige Baubegleitung. Diesen Service bieten viele Architekten an. Auch der TÜV und die DEKRA bieten diesen Service. Auch hier sind die Mehrkosten gut investiert, da nur ein Fachmann eine korrekte Bauausführung kontrollieren kann. Die rechtzeitige Warnung vor Fehlern in der Bauausführung schützt Sie vor irreparablen Baumängeln.