Ein kleine Ratgeber zum Bauen
Ein Haus bauen die meisten Menschen wohl nur einmal. Eine solide Bauplanung ist also das A und O damit der Traum kein Alptraum wird.
Bereits vor den ersten konkreten Gedanken zu Haus und Grundstück sollten intensive Gespräche mit Hausbank oder einem seriösen freien Finanz-Berater aufgenommen werden, um den finanziellen Rahmen so genau wie möglich zu bestimmen. Wie viel Eigenkapital kann eingebracht werden, wie viel ist die bereit zu geben und letztendlich auch: Wie viel bin ich monatlich bereit auszugeben. Auf Basis dieser Zahlen kann man sich auf die Suche nach Grundstücken begeben. Denn erst wenn man weiß, was Grundstücke im Schnitt in der Wunschgegend kosten, kann man auch einen Kostenrahmen für das Haus abstecken. Und dieser Kostenrahmen sollte in der Planung auf keinen Fall überschritten werden. Denn eines ist sicher: Teurer wird es, auch bei noch so guter Planung, fast immer! Planen Sie auch ausreichend Geld für die Außenanlagen ein. Eine Terrasse und die Wege zum Haus sind nämlich gern vergessen Kosten, die doch auch deutlich zu Buche schlagen.
Die Hausplanung
Nachdem nun die finanzielle Planung steht, geht es um die Hausplanung. Zeichnen Sie Ihren Wunschgrundriss so detailliert wie nur möglich auf. Es gibt auch sehr erschwingliche Softwarelösungen, die auch für Menschen ohne Architekturstudium zu bewältigen sind. Machen Sie sich genaue Gedanken zu der Lage der Zimmer, der Ausrichtung auf dem Grundstück (Nord-Süd?) und Ihren Bedarf an Räumen. Möchten Sie eine Speisekammer oder vielleicht ein Wellness-Bad? Neben der Tatsache, dass diese Planung eine Menge Spaß macht, Vorfreude ist schließlich die schönste Freude, ist Sie auch die wichtigste Grundlage, wenn Sie mit Hausbaufirmen oder einem Architekten ins Gespräch gehen. Um so klarer Sie formulieren können, was Sie möchten, desto eher wird das zukünftige Haus Ihren Vorstellungen entsprechen.
Vorbereitungen
Machen Sie, vor der Unterschrift der Bauverträge, unbedingt ein Baugrundgutachten. Hierbei wird Ihr Grundstück, beziehungsweise dessen Boden, untersucht und es kann genau bestimmt werden, welche Maßnahmen notwendig sind, damit Sie keine unangenehmen Überraschung wie Wasser im Keller erleben. Viele Baufirmen bestehen inzwischen auch darauf, aber leider nicht alle. Die 500,- bis 1000,- Euro, die ein solches Gutachten etwa kostet, sind gut angelegtes Geld. Lassen Sie Ihre Bauverträge von einem Fachanwalt prüfen. Achten Sie genau darauf, dass alles schriftlich vereinbart wurde, was Ihnen zugesagt ist und beauftragen Sie einen externen Sachverständigen für die Baubegleitung. Der TÜV oder die Dekra bieten diese Dienstleistung beispielsweise an. Auch dieses Geld ist gut investiert, denn Baumängel als Laie zu erkennen ist häufig nicht möglich. Und wenn bereits nach einem Bauabschnitt ein Mangel erkannt wird ist er leichter zu beheben, als nach Fertigstellung des kompletten Hauses. Als letztes sollten Sie sich noch sicher sein mit wem Sie bauen. Holen Sie sich Meinungen und Erfahrungen aus Ihrem neuen Baugebiet und von Freunden. Auch so manche Internetbewertung kann Gold wert sein. Außerdem sollten Sie sich über die finanziellen Verhältnisse Ihrer Baufirma informieren. Hierzu gibt es einige Internetanbieter die Ihnen beispielweise eine Auskunft von Bürgel o.ä. für ein geringes Entgelt zur Verfügung stellen. Eine der wichtigsten Regeln in diesem Zusammenhang heißt übrigens immer: Nie im Voraus zahlen! Wenn das Geld erst aus Ihren Händen ist, ist es im Zweifel für immer verloren. Seriöse Baufirmen würden auch nie eine entsprechende Vorauszahlung verlangen sondern immer eine Zahlung nach Fertigstellung einzelner Bauphasen. Sollte eine Baufirma Vorauskasse verlangen, ist dies ein sicheres Zeichen für die schlechte Liquidität und finanziellen Situation der Firma.
Wenn Sie diese Grundlagen beherzigen, haben Sie schon viele der wichtigsten Schritte zu einem eigenen Zuhause getan.